Sie müssen nicht auf eine lange jagdliche Familiengeschichte zurückblicken, um Jägerin oder Jäger zu werden. Wichtig ist allerdings, dass Sie offen dafür sind, das jagdliche Brauchtum und die damit verbundenen Traditionen kennenzulernen, denn auch diese gehören zu einer waidgerechten Jagdausübung dazu. So wird beispielsweise dem erlegten Wild stets ein „letzter Bissen“ in den Äser gelegt. Für jede Tierart gibt es eigene Hornsignale, mit denen dem Wild die „letzte Ehre“ erwiesen wird. Und nicht zuletzt gibt es eine eigene „Jägersprache“, die Sie zumindest rudimentär erlernen werden!
Der Grundsatz der Jägerschaft, an den auch wir uns halten, lautet:
„Das ist des Jägers Ehrenschild, dass er beschützt und hegt sein Wild, waidmännisch jagt, wie sich´s gehört, den Schöpfer im Geschöpfe ehrt!“
(Das gleiche gilt natürlich auch für Jägerinnen!)
Freilich müssen Sie sich nicht als religiöser Mensch verstehen, um nach diesem Grundsatz zu handeln, auch wenn hier die Ehre des „Schöpfers“ so deutlich benannt wird. Man kann diesen Satz aber auch als einen Ausdruck des Respekts vor allem Lebendigen begreifen:
Nicht wir Menschen sind das Maß aller Dinge und dennoch tragen wir Verantwortung für die Lebewesen um uns herum.